Methoden |
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Während
der Workshops machten die Studierenden die Schüler mit den Methoden
der Ethnologie vertraut. Spielerisch wurden von den Studierenden ethnologische
Forschungsmethoden vermittelt und die Wahrnehmungsfähigkeit trainiert.
Dies diente einer ersten bewussten Initiation von ästhetischen Erfahrungen,
vor allem auch um Material für die darauf folgende künstlerisch-ästhetische
Bearbeitung zu sammeln. |
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FILM: Mental Map |
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Zu Beginn des Projektes hatten die Studierenden kurze Texte verfasst, um den Schülern und Schülerinnen die jeweilige Methode in einfachen Worten vorzustellen: | ||||
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Wahrnehmungsspaziergang
Jeden Tag derselbe Weg zur Schule. Nichts Neues, immer der gleiche Anblick. Bist Du Dir sicher? Was genau steht denn auf dem Werbeschild des Zeitungskiosks? Und warum wechselst Du immer genau an dieser Einfahrt die Straßenseite? Viele Dinge auf unseren Wegen nehmen wir unbewusst oder manchmal gar nicht war. Um dem Versteckten auf die Spur zu kommen, gibt es eine einfache Methode: den Wahrnehmungsspaziergang. Das klingt erst einmal sehr simpel: Losgehen und schauen. Nur dieses Mal ist etwas anders: Bitte eine Person, Dich auf Schritt und Tritt zu verfolgen. Dabei erklärst Du ihr alles, was Du auf eurem Weg wahrnimmst. Das heißt, beschreibe nicht nur, was Du siehst. Sondern erzähle auch, was Du riechst und hörst. Das kann Dein Lieblingsdöner an der Ecke oder der Hundehaufen auf der Straße sein. Kein Detail ist unwichtig! Wenn Du Deine Runde beendet hast, tausch Dich mit deiner Begleitung aus: Habt ihr dieselben Dinge wahrgenommen? Oder sind euch andere Details aufgefallen? Und wenn ja: Woran könnte das liegen? |
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Teilnehmende
Beobachtung Was passiert, wenn Du morgens Deine Freunde triffst? Umarmt ihr euch? Gibt es Bussi rechts, Bussi links? Oder drei? Wer schüttelt sich die Hand? Du bist dabei. Du machst mit. Du guckst was passiert. Und danach schreibst Du alles auf oder erzählst was passiert ist. Die Fragen dazu sind zum Beispiel: Wer hat wem Hallo gesagt? Bei wem ist die Begrüßung gleich? Weißt Du warum? Wie haben sich Deine Freunde bewegt? Wie fühlst Du dich dabei? Übrigens: Was Du notierst, ist nur für Dich. Schreib alles, was Dir einfällt, auf. Niemand außer Dir wird es lesen. |
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Interviews Stellt euch vor ihr seid JournalistInnen und kommt an eine Schule, um Interviews zu führen. Welche Fragen stellt ihr? Welche Orte, Personen und Aktionen zum Thema ,Schulraum‘ findet ihr spannend? Worauf es ankommt, ist sich Fragen zu überlegen und diese im Anschluss anderen zu stellen. Was magst Du an Deiner Schule und was nicht? In welchen Räumen hältst Du Dich gerne auf? Hast Du ein Lieblingsding? Dieser Fragenkatalog kann euch während des Interviews zur Orientierung dienen. Wie geht‘s dann weiter? Das Aufnahmegerät ist an. Es ist wichtig, das Mikrofon immer zu dem- oder derjenigen zu halten, der/die spricht. Auch die Anrede, „Du“ für Freunde und „Sie“ bei fremden Erwachsenen ist zu beachten. Denn das Interview soll ein Miteinander werden, bei dem ihr sowohl von euch selbst etwas preisgebt, als auch den Anderen zu Wort kommen lasst. Deshalb ist es wichtig, aktiv zuzuhören und nachzufragen, falls etwas unklar ist oder ihr noch mehr über ein Thema erfahren wollt. |
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Forschungstagebuch Schreibe auf, was Du erlebst, beobachtest und was um Dich herum passiert. Frage Dich dabei: Wie ging es mir, als ich das erlebt / beobachtet habe? Wie habe ich mich dabei gefühlt? Warum ist das wohl so passiert? Versuche Dir damit eine Erinnerungshilfe zu schaffen, damit Du das Erlebte nicht vergisst. Das Forschungstagebuch kann Dir später, wenn Du wieder darin liest, helfen, Dich besser zu erinnern. Überlege dann, ob Dir das, was Du damals aufgeschrieben hast, auch heute noch an dieser Situation wichtig erscheint. |
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Mental
Maps Wo entlang führt Dein Weg zur Schule? Wo sind die Orte, an denen Du dich oft aufhältst? Und welche sind das? Sind sie in der Nähe von Deinem Zuhause oder fährst Du lange Strecken? Es gibt fünf Bäcker bei Dir um die Ecke, aber Du gehst immer zu diesem einen. Warum? Wie nimmst Du Deine Stadt und Deinen Lebensraum wahr? Diese Fragen kannst Du mit der Mental Map beantworten! Zeichne auf ein leeres Blatt Papier Dein Bild von Deiner Stadt, Deinem Kiez, Deinen Lieblingsorten. Es darf überall sein. Dabei kannst Du Farben, Symbole und Zeichen benutzen, um zu verdeutlichen, warum Du genau diesen Ort auf deiner Mental Map haben willst. Im Anschluss erzählst Du uns etwas über Deine Mental Map und hörst wiederum auch andere. Kennt ihr die gleichen Orte? Mögt ihr den selben Bäcker? Und Du wirst feststellen, wie spannend es sein kann, unterschiedliche Mental Maps aus der gleichen Stadt zu sehen. |
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