Ästhetische Feldforschung
       
         
Im Projekt "Sieben Felder" wurde der Begriff der Ästhetischen Forschung durch das Instrumentarium und die Herangehensweise der ethnologischen Forschung erweitert.
         
 

Bei der „Ästhetischen Feldforschung“
kommen zum einen die „klassischen“ Methoden der Ethnologie (Teilnehmende Beobachtung, Dichte Beschreibung usw.) zum Einsatz, zum anderen der künstlerisch-kreative Ansatz der Ästhetischen Forschung, bei der jede/r von seinem eigenen Bezug zum Thema ausgeht und eine eigene künstlerische Strategie entwickelt. Durch die aktive Auseinandersetzung mit komplexen Phänomenen der Lebenswelt, entstehen verschiedene ästhetische Ausdrucksweisen.
In der Praxis ergeben sich daraus drei Handlungsebenen: Zunächst dient die Feldforschung der Initiation von ästhetischen Erfahrungen. So werden mit den Methoden der Ethnologie bedeutsame Themenkreise herausgearbeitet, die einen Bezug zur Lebenswelt der jungen Forscher haben. Im Weiteren erfolgt eine Bearbeitung des im Feld erhobenen Materials, wobei durch Sammeln, Sortieren, Abbilden, Gestalten usw. ästhetische Produkte entstehen, die den Erfahrungsprozess und die Erkenntnisse widerspiegeln bzw. weitere Erfahrungen ermöglichen. Dabei geht es nicht darum, einen bestimmten Ausschnitt der äußeren Welt zu rekonstruieren, sondern um die subjektive Perspektive, in die bisherige Erfahrungen und Wissensbestände integriert bzw. neu bewertet werden können.
Durch die anschließende Zusammenführung und Präsentation der künstlerischen Feldforschungsergebnisse entsteht eine Übersicht über den Verlauf des ästhetischen Prozesses. Diese Phase steigert den Prozess der Erfahrungsbildung durch den kommunikativen Austausch über das Erlebte im Gruppenprozess.